Du liebst Italien, doch es fuchst Dich ungemein, dass Du noch immer nicht richtig Italienisch sprechen kannst?
Du möchtest etwas sagen und dann fallen Dir die einfachsten Wörter nicht ein?
Wie Du mehr als die üblichen Sätze in Italienisch lernst und in Deinem nächsten Italienurlaub selbstbewusst und ohne langes Nachdenken auf italienisch kommunizierst, erfährst Du in diesem Artikel!
Warum Du jetzt mit dem Italienisch-Lernen beginnen solltest
Vielleicht lernst Du schon Italienisch? Doch das Vorankommen ist gleich Null.
Jedes Semester das Gleiche: Du gehst voller Vorsätze in den VHS Abend oder den Termin bei der Sprachschule, schlägst das Buch auf („juhu, endlich ein neues Buch, jetzt lern ich es bestimmt“), unterhältst Dich nett mit Deiner sympathischen Banknachbarin vom letzten Jahr und sprichst: Deutsch. Und wenn dann die Dozentin eine Frage stellt, schaust Du sie an, denkst Dir: Mist, das habe ich irgendwie jetzt nicht verstanden oder Verstanden habe ich’s ja schon, aber bitte, wie kann ich jetzt meine Antwort auf Italienisch sagen? und Du fühlst Dich bereits am ersten Abend wieder frustriert.
Eigentlich hattest Du doch die ganzen Ferien etwas lernen, mindestens 1x/Tag kurz ins Buch, in das Vokabelheft schauen oder Dir endlich den Krimi (Italienisch für Lernende) durchlesen wollen, den Du schon seit zwei Jahren auf Deinem Schreibtisch liegen hast. Und nun ploppt schon wieder dieses Unzulänglichkeitsgefühl auf: Ich wird’s eh nie lernen! Wieso tu ich mir das eigentlich an? In der Zeit könnte ich auch gemütlich mit meinen Freundinnen ratschen oder zum Sport gehen. Wahrscheinlich bin ich eh schon viel zu alt, um eine Fremdsprache zu lernen.
Kennst Du dieses innere Monologisieren? Es demotiviert und nimmt Dir die Lust am Italienisch-Lernen und das ist ewig schade. Denn Italienischlernen macht so viel Spaß, wenn Du denn ein paar Punkte beachtest:

5 Möglichkeiten, um Italienisch selbstbewusst sprechen zu lernen
1. Du buchst einen Italienisch-Intensivkurs bei einem Privatlehrer
Italienischkurse, auch Intensivkurse, gibt es wie Sand am Meer: VHS, private Sprachschulen, Italienisches Kulturinstitut. Warum ich einen Privatlehrer empfehle?
Vorteil: Du hast die ungeteilte Aufmerksamkeit des Dozenten, ihr widmet euch ausschließlich den Themen, die für Dich interessant sind und Du bestimmst das Vorankommen.
Nachteil: ein guter Privatlehrer ist auch einen guten Preis wert, d.h. 40,00 Euro/60 Minuten solltest Du bereit sein in Dich zu investieren. Dafür wirst Du aber auch in der Nacht Italienisch träumen und Dich sehr schnell viel sicherer in Italienisch fühlen.
2. Du fährst nach Italien, um dort einen Intensivkurs zu besuchen
Es gibt mittlerweile sehr viele Veranstalter, die Italienisch-Intensivkurse, auch 50+, anbieten und Aktivitäten für den Nachmittag. Besonders intensiv wird der Kurs, wenn Du Dich in einer italienischen Familie einmietest und gezwungen bist, bereits zum Frühstück Italienisch zu sprechen.
Vorteil: Du tauchst in Italien noch viel mehr in die Sprache ein und kannst sie tatsächlich auch außerhalb des Unterrichts anwenden.
Nachteil: Die Spreu vom Weizen zu trennen und einen Anbieter zu finden, der tatsächlich hält, was er verspricht, erfordert Vorarbeit. (Siehe hierzu auch mein Blogartikel: Was zeichnet einen guten Sprachkurs in Italien aus und wie viel darf er kosten?) Gehe sicher, dass die Unterrichtsprache Italienisch und die Gruppe tatsächlich klein ist. Du hast einen Intensivkurs gebucht – dieser sollte nie mehr als 4 Personen umfassen!
3. Du gehst in eine Tandem-Beziehung
Beim Tandem-Sprachenlernen treffen sich zwei Personen aus unterschiedlichen Sprachgruppen, z.B. Italien und Deutschland. Du willst Italienisch lernen, Dein Partner Deutsch. Ihr trefft euch regelmäßig (auch online), erzählt euch gegenseitig in der jeweiligen Fremdsprache und verbessert euch während und nach dem Gespräch.
Vorteil: Diese kostengünstige Alternative eignet sich besonders, wenn Du computeraffin bist und/oder in einer größeren Stadt wohnst.
Nachteil: Du musst selbst aktiv werden und Dir jemanden suchen. Dazu kommt, dass es nicht immer einfach ist, jemanden zu finden, der vom Sprachniveau und vom Alter passt, ähnliche Interessen hat und Dir auch tatsächlich sympathisch ist.
4. Du buchst einen Online-Intensivkurs via Skype/Zoom
Wenn Du zeitlich sehr eingespannt bist und nach einem langen Arbeitstag nur noch nach Hause willst, könnte dies die für Dich passende Alternative sein.
Vorteil: Du kannst bequem von zu Hause aus lernen, indem Du Dich mit Deinem Dozenten über Skype oder Zoom triffst und ihr am Bildschirm 60 Minuten redet. Ob Du dabei ein Glas Rotwein trinkst, ist Dir selbst überlassen. Nach dem Unterricht kannst Du gleich ins Bett gehen und das Gelernte in den Schlaf mitnehmen.
Nachteil: Du solltest Computer affin sein und musst über einen Skype- bzw. Zoom Account verfügen (die beide kostenfrei herunter zu laden sind). Wenn Du darüber hinaus den ganzen Tag bereits am Computer arbeitest, ist es vielleicht keine gute Idee auch noch den Abend vor dem Bildschirm zu verbringen.
5. Du suchst Dir einen Email-Partner (früher Brieffreund), mit dem Du skypst und Dich dann triffst!
Vielleicht hat Deine Gemeinde eine Städtepartnerschaft mit einer italienischen Gemeinde? Über den Komitee-Vorsitzenden erhältst Du bestimmt ein paar Namen von Personen, die an einem persönlichen Austausch interessiert sind.
Vorteil: Du hast schon mal ein gemeinsames Thema mit Deinem Brieffreund, Du erfährst sehr viel über das Leben in Italien und Du kennst nun jemanden in Italien, mit dem Du eine persönliche Beziehung aufbauen kannst. Und da nur wenige Italiener Deutsch sprechen, darfst Du Dein Italienisch anwenden, ja Du bist quasi dazu gezwungen!
Nachteil: Es bedarf Durchhaltevermögen dran zu bleiben. Die Begeisterung ist am Anfang oft groß. Mit der Zeit läuft man jedoch Gefahr die Beziehung nicht mehr so wichtig zu nehmen, da ja alles auf freundschaftlicher Basis abläuft.
Fazit
Du siehst, es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Deinem Ziel näher zu kommen. Probiere aus, vielleicht ist der erste eingeschlagene Weg nicht der richtige. Aber wenn Du dranbleibst, wirst Du sicher zum Erfolg und damit zum lockeren Italienisch-Sprechen kommen!

Welchen Nutzen hast Du von Deinen Italienischkenntnissen?
Du baust Dir ungemein viel Selbstbewusstsein auf!
Bei Deinem nächsten Urlaub in Italien werden Deine Mitfahrer verblüfft sein, wie locker und selbstverständlich Du auf einmal Italienisch sprichst. Und Du wirst noch selbstverständlicher Italienisch sprechen, weil Du von allen Seiten Lob erhältst.
Du tauchst in die italienische Kultur ein!
Man lernt ein Land nur dann richtig kennen, wenn man sich auch verständigen kann. Natürlich geht es auch mit Händen und Füßen und es macht auch Spaß. Aber Gespräche zu führen, sich auszutauschen, tatsächlich etwas darüber zu erfahren, wie die Stimmung im Land ist, geht nur mit Sprachkenntnissen.
Du erweiterst Deinen Bekanntenkreis!
Stell Dir vor, Du lernst auf einem Netzwerktreffen eine Italienerin kennen, die ganz neu in der Stadt ist. Du bist genau die richtige Ansprechpartnerin für sie. Oder Du triffst Dich mit anderen Italien-Begeisterten und schließt wunderschöne Freundschaften.
Du verwirklichst Deinen Traum!
Wolltest Du nicht schon immer Italienisch so lernen, dass Du eigentlich fast als Italienerin/Italiener durchgehst? Wenn Du dranbleibst und Dich nicht von der anfänglichen Euphorie irreleiten lässt, auf die quasi zwangsläufig eine gewisse Ernüchterung folgt, bist Du auf genau dem richtigen Weg. Und wie stolz kannst du auf Dich sein, wenn Du Dein Ziel erreicht hast!
Du ermöglichst Dir inneres Wachstum!
Eine neue Sprache zu lernen ist in der Regel mühsam. Speziell, wenn man nicht mehr ganz jung ist. Doch hier helfen Dir Deine Erfahrung und Dein unbedingter Wille. In der Schule musstest Du Sprachen lernen – nun darfst Du Deine Lieblingssprache lernen. Und Du wächst mit jedem Wort, das Du selbstbewusst sprichst.
Fazit: Der intellektuelle Nutzen ist immer auch mit einem immensen emotionalen Nutzen verbunden. Kopf, Geist und Seele gehen hier ein wunderbares Wechselspiel ein.
Was Du konkret machen kannst, um kostenlos Italienisch sprechen zu lernen
- Du schaust im Internet unter dem Stichwort ‚Tandem Partner Italienisch‘, schreibst Dich auf der Plattform ein und vereinbarst sofort den ersten Austausch-Termin
- Du erzählst Dir jeden Tag selbst mindestens 15 Minuten lang etwas auf Italienisch. Dabei lässt Du Dich nicht von eventuellen Wortfindungsschwierigkeiten durcheinanderbringen, sondern machst einfach weiter.
- Du gehst am Montag in ein italienisches Café und bestellst ganz bewusst auf Italienisch. Wenn der nette Ober Dir auf Deutsch antwortet, bittest Du ihn Italienisch zu sprechen, da Du Dein Italienisch üben möchtest. Du wirst sehen, er liebt Dich dafür und für Dich ist es der perfekte Start in die italienische Woche.
- Du gehst in einen italienischen Film, am besten mit anderen Italienisch-Lernenden, und ihr fasst nach dem Film – in einem italienischen Restaurant – den Inhalt zusammen. Nebenbei bestellt ihr noch auf Italienisch!
- Du durchforstest die Sozialen Medien auf der Suche nach Italienischen Veranstaltungen vor Ort. In Facebook gibt es zum Beispiel die Gruppe ‚Italiani a Monaco‘, werde Mitglied und gehe zu den regelmäßig stattfindenden Stammtischen.
- Du schreibst noch heute Deinem Email-Partner und vereinbarst mit ihm/ihr einen Skype-Termin!

Wenn Du bereit bist, Geld in die Hand zu nehmen und in Dich und Dein Italienisch zu investieren, dann empfehle ich Dir eine Sprachreise nach Italien
- Das Sprechendürfen (-müssen) vor Ort lässt Dich die Sprache ganz anders erleben
- Du wendest das an, was Du theoretisch erlernt hast
- Du erspürst die Feinheiten der Sprache
- Du tauchst ein in die italienische Kultur
- Du bist richtig motiviert
- Du fühlst Dich besser, denn Du hast etwas für Dich gemacht
- Du bist auch selbstbewusster, denn Du hast Dich getraut nach Italien zu fahren, einen Kurs zu besuchen und Neues zu erlernen
Fazit
Möglichkeiten gibt es viele! Überlege nicht lange, sondern starte mit dem, was Dir im Moment am meisten zusagt. Wichtig ist nur, dass Du etwas tust.
Diese Hilfsmittel unterstützen Dich bei Deinem Italienischdurchbruch
Adesso Audio
Im Spotlight Verlag erscheint monatlich die Zeitschrift ADESSO (Einfach besser Italienisch) und dazu eine Audio CD (auch als Podcast). Versuche das Gehörte nachzuerzählen.
Compact Krimi
Die Lernkrimis sind nach Schwierigkeitsstufen aufgebaut und ermöglichen auch schon Anfängern ihren ersten Krimi zu lesen. Teil des Buchs ist immer auch eine CD. Lies den Text laut und mache die Übungen dazu.
Soziale Medien
Es gibt viele verschiedene Foren, die Italien und die italienische Sprache zum Thema haben. Unter dem Stichwort Italienisch sprechen lernen ist eine ganze Bandbreite an Übungen gelistet. Werde Teil von ein oder zwei Gruppen und stelle Fragen, wenn Du etwas auf Italienisch wissen möchtest.
Italienisches Radio
Auch hier gibt es viele Möglichkeiten. Unter dem Link Italia FM findest Du eine Darstellung der wichtigsten Radiosender sowie einige explizit für Lernende konzipierte Plattformen. Lasse Dich nicht von der Schnelligkeit der Sprecher entmutigen, sondern gewöhne Deine Ohren an den Klang
Italienische Spiele
Es gibt ganz wunderbare einfache (und nicht so einfache) Spiele, die Du auch für Dich alleine spielen kannst. Zum Beispiel New Amici oder eines der vielen Spiele aus dem Hueber oder Klett-Verlag

Was Du auf jeden Fall vermeiden solltest, wenn Du Italienisch sprechen lernen möchtest
- Stumm in der Ecke sitzen
- Dir denken, das kann ich eh nicht
- Perfektionistische Ansprüche haben
Stattdessen solltest Du:
- jede Möglichkeit ergreifen, um selbst aktiv zu werden (siehe ‚Was Du konkret machen kannst‘)
- Dich auch bei Wortblockaden nicht geißeln, sondern Dir Lob zusprechen, dass Du schon dies und das gesagt hast
- Dir bewusst sein, dass es nicht ausreicht, ‚nur‘ im Unterricht präsent zu sein. Es ist wichtig, dass Du nochmal über das Besprochene reflektierst und es täglich (zum Beispiel durch lautes Vor-Dich-Hersagen) anwendest
- Dir jeden Tag eine Liste aufschreiben unter dem Stichwort: Das kann ich schon!
- Deine eigenen Stärken und Interessen nutzen, um Italienisch auch in diese Bereiche zu integrieren. Wenn Du z.B. gerne Sport machst, dann wiederhole beim Laufen die wichtigsten Verben oder überlege Dir, wie Du die Landschaft auf Italienisch beschreiben würdest
Fazit: Egal, welchen Lernkanal Du bedienst:
- auditiv: Du lernst einfacher über das Gehör
- visuell: Du lernst besser, wenn Du etwas liest
- kinetisch-motorisch: Du lernst am besten, wenn Du Dich beim Lernen bewegst, etwas tust
- kommunikativ: Dir fällt das Lernen im Gespräch am einfachsten
Es ist wichtig, dass
a) Dein Gehör sich an die italienische Sprache gewöhnt (ich spreche immer von ginnastica per gli orecchi) und
b) Du Dir selbst Fehler zugestehst (solo sbagliando s’impara).
Gönne Dir jeden Tag mindestens 15 Minuten für Dein Italienisch und Du wirst merken, dass Du Riesenfortschritte machst. Nicht gleich, aber bald!
Und denke daran: Es ist nie zu spät Italienisch so zu lernen, dass Du Dich traust, Italienisch zu sprechen!
Halten Dich noch andere Gründe davon ab, Italienisch zu lernen?
Dann lass es mich im Kommentar wissen!